Sonntag, 27. Mai 2007

Pfingsten im statt auf dem Wasser

Eigentlich wollten wir an Pfingsten einen schönen Tagesausflug machen. Wir hatten uns aus dem praktischen, wenn auch auf Mehrtagestouren spezialisierten, "Seenland Kanu Spezial" die Diemitzsee-Rätzsee-Rundfahrt vorgenommen. Die Tour kann z.B. in Canow gestartet werden und führt über Labussee, Dollbek, Gobenowsee, Drosedower Bek, Rätzsee und durch die Diemitzer Schleuse zurück nach Canow. Die Autoren von Seenland Kanu Spezial versprechen "atemberaubende, intakte Natur" - also genau das, was wir für unsere Ausflüge suchen.

Weil die Wettervorhersage so schlecht war und wir keine Lust hatten, bei Gewitter auf dem Wasser unterwegs zu sein, haben wir unsere Pläne kurzfristig verworfen. Aufgeschoben ist zum Glück nicht aufgehoben, und so werden wir demnächst über die Tour berichten.

Dienstag, 24. April 2007

Kartenmaterial

Es ist gar nicht so einfach, bei der Fülle an Publikationen zum Thema Wasserwandern das Richtige herauszufinden. Zunächst einmal fällt auf, dass sich im Bereich der neuen Bundesländer die meisten Bücher auf die Mecklenburgische Seenplatte konzentrieren. Das mag zwei Gründe haben: Entweder sind die Wasserwander-Reviere in Brandenburg nicht so attraktiv oder aber Mecklenburg-Vorpommern weiß sich einfach besser zu vermarkten. Sicherlich spielt beides eine Rolle. Tatsache ist nunmal: In Brandenburg gibt es kein so großes zusammenhängendes Seengebiet und die - zum Teil wunderschönen - Flüsse und Bäche haben eine Menge Schleusen und Wehre. Gleichzeitig hat sich Mecklenburg-Vorpommern auf das Thema Wassertourismus konzentriert und fördert es aus unserer Sicht noch konsequenter als das Land Brandenburg.

Neben dem "McPomm-Fokus" ist bei Büchern zum Thema Wasserwandern eine konsequente Vernachlässigung von Tagestouren zu bemerken. Auch das sehr schöne "Seenland Kanu Spezial"-Heft beschreibt fast ausschließlich Mehrtagestouren - meistens Oneway.

Weil wir gerne ein paar schöne Tagestouren im Berliner Umland ausfindig machen wollen, haben wir uns heute eine Gewässerkarte besorgt (Jübermann Wassersport-Wanderkarte, Blatt 6, Deutschland Nord-Ost, 9,60 € z.B. bei Amazon). Die Karte konzentriert sich zwar auch auf die Mecklenburger Seen, aber gibt einen groben Überblick über Tourmöglichkeiten im Norden Berlins. Außerdem haben wir uns eine Wasserkarte vom Spreewald besorgt (für 5,40 € inkl. Versand beim Heimatverlag Lübben). Damit sollten wir fürs erste gut ausgestattet sein...

Montag, 23. April 2007

Tour 1: Lychen (Stadtsee, Oberpfuhl und Küstriner Bach), ca. 2-3 Stunden

Das Kajak ist eingeweiht. Wir haben eine schöne erste Tour hinter uns. Gestartet sind wir in Lychen in der Uckermark. Von Berlin aus kommt man in etwa 1 bis 1,5 Stunden dorthin. Einfach der B96 nach Norden bis Fürstenberg/Havel folgen. Dort rechts Richtung Lychen abbiegen. Im Ort gibt es mehrere Möglichkeiten, das Boot zu wassern. Wir haben uns für die ausgeschilderte "Bootseinsatzstelle Großer Lychensee" entschieden - direkt am Anglerverein "Großer Barsch Lychen e.V.". Die Einsatzstelle liegt rechts, wenn man aus Fürstenberg kommend der Ortsdurchfahrt folgt (siehe Foto). Auch wenn die Einsatzstelle so heißt, liegt sie eigentlich nicht am Großen Lychensee, sondern am kleineren Stadtsee. Bei Google-Maps sieht das ganze so aus.

Nachdem wir unser Boot aufgepumpt und alles startklar gemacht haben, paddeln wir in Richtung Osten los. Unser Ziel ist zunächst der Oberpfuhl. Leider kann man vom Stadtsee nicht direkt zum Oberpfuhl herüberpaddeln. So müssen wir schon nach ein paar hundert Metern umtragen. Vielleicht hätten wir besser gleich eine Einsatzstelle am Oberpfuhl suchen sollen...

Wir überqueren also mit unserem Boot die Straße und setzen es auf der anderen Seite wieder ein. Links von uns liegt jetzt der Oberpfuhl, rechts geht es in östlicher Richtung in den Zenssee. Wir legen ab und durchpadden den Oberpfuhl.

Am nordöstlichen Ende des Oberpfuhl geht der Küstriner Bach ab. Dort erwartet den Wasserwanderer eines der wohl spektakulärsten Naturerlebnisse im Norden Brandenburgs. Das sehr flache Fließ verläuft komplett durch ein Landschaftsschutzgebiet. Es ist unter anderem die Heimat der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel Unio crassus crassus und vieler weiterer seltener Tier- und Pflanzenarten. Der Bach darf zwischen Küstrinchen und Fegefeuer (ehemalige Floßschleuse IV) nur flussabwärts und nur bei einem Pegelstand von mehr als 30cm befahren werden. Den aktuellen Pegelstand kann man unter Telefon (039888) 64542 vom Band abhören.

Weil wir von Lychen kommend entgegen der Fließrichtung des Baches unterwegs sind, "schnuppern" wir nur ein wenig bachaufwärts. Bereits dieser kurze Ausflug ist ein großartiges Erlebnis. Wir sind völlig alleine in der unberührten Natur, die geradezu urwaldartig anmutet (siehe Foto). Ein riesiger Kranich lässt sich von uns kaum stören und "hüpft", als wir uns ihm nähern, nur ein wenig in den Wald hinein. Natürlich möchten wir die Natur auch so unberührt lassen wie wir sie dort vorfinden und drehen nach der ersten Biege wieder um. Eins ist aber sicher: Hier kommen wir wieder her.

Übrigens: Unser Tagesausflug ist ein kleiner Abschnitt einer Mehrtagestour, die im sehr schönen und für Wasserwanderer hilfreichen "Seenland Kanu Spezial 2006/2007" ausführlich beschrieben ist.

Sonntag, 22. April 2007

Es kann losgehen...


Gestern haben wir endlich unser neues aufblasbares Kajak bekommen. Jetzt kann die Paddelei losgehen! Es handelt sich um das Kajak, das man bei Tchibo im Internet bestellen kann. Wir haben uns von einem "Kenner" sagen lassen, dass es ein recht solides Einsteigerboot mit einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis sei. Also haben wir direkt zugeschlagen. Das Boot ist auf dem Foto rechts zu sehen (Quelle: www.tchibo.de). Es handelt sich um ein vollständiges Set inklusive Sitzen, Paddel und Blasebalg. Wir haben uns noch eine elektrische Pumpe mit Akku und 12V-Autoanschluss besorgt (für 29,95€ bei Globetrotter, Artikel-Nr. cv_2626201010). Sehr praktisch!

Bei unseren Ausflügen in den vergangenen Jahren haben wir Kanus gemietet. Allerdings muss man an Wochenenden und Feiertagen bei beliebten Revieren immer öfter Boote vorreservieren. Da fehlt uns ein wenig die Flexibilität. Außerdem möchten wir ja auch mal ein paar "unbekanntere" Reviere ausprobieren und dabei nicht immer auf einen Kanu- oder Kajakverleih vor Ort angewiesen sein. Daher haben wir uns entschieden, ein eigenes Boot anzuschaffen - wobei wir unsere Investitionen erst einmal möglichst gering halten wollten. Das Tchibo-Boot kam uns da gerade recht.

Morgen soll es also losgehen - wir freuen uns schon sehr!