Montag, 23. April 2007

Tour 1: Lychen (Stadtsee, Oberpfuhl und Küstriner Bach), ca. 2-3 Stunden

Das Kajak ist eingeweiht. Wir haben eine schöne erste Tour hinter uns. Gestartet sind wir in Lychen in der Uckermark. Von Berlin aus kommt man in etwa 1 bis 1,5 Stunden dorthin. Einfach der B96 nach Norden bis Fürstenberg/Havel folgen. Dort rechts Richtung Lychen abbiegen. Im Ort gibt es mehrere Möglichkeiten, das Boot zu wassern. Wir haben uns für die ausgeschilderte "Bootseinsatzstelle Großer Lychensee" entschieden - direkt am Anglerverein "Großer Barsch Lychen e.V.". Die Einsatzstelle liegt rechts, wenn man aus Fürstenberg kommend der Ortsdurchfahrt folgt (siehe Foto). Auch wenn die Einsatzstelle so heißt, liegt sie eigentlich nicht am Großen Lychensee, sondern am kleineren Stadtsee. Bei Google-Maps sieht das ganze so aus.

Nachdem wir unser Boot aufgepumpt und alles startklar gemacht haben, paddeln wir in Richtung Osten los. Unser Ziel ist zunächst der Oberpfuhl. Leider kann man vom Stadtsee nicht direkt zum Oberpfuhl herüberpaddeln. So müssen wir schon nach ein paar hundert Metern umtragen. Vielleicht hätten wir besser gleich eine Einsatzstelle am Oberpfuhl suchen sollen...

Wir überqueren also mit unserem Boot die Straße und setzen es auf der anderen Seite wieder ein. Links von uns liegt jetzt der Oberpfuhl, rechts geht es in östlicher Richtung in den Zenssee. Wir legen ab und durchpadden den Oberpfuhl.

Am nordöstlichen Ende des Oberpfuhl geht der Küstriner Bach ab. Dort erwartet den Wasserwanderer eines der wohl spektakulärsten Naturerlebnisse im Norden Brandenburgs. Das sehr flache Fließ verläuft komplett durch ein Landschaftsschutzgebiet. Es ist unter anderem die Heimat der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel Unio crassus crassus und vieler weiterer seltener Tier- und Pflanzenarten. Der Bach darf zwischen Küstrinchen und Fegefeuer (ehemalige Floßschleuse IV) nur flussabwärts und nur bei einem Pegelstand von mehr als 30cm befahren werden. Den aktuellen Pegelstand kann man unter Telefon (039888) 64542 vom Band abhören.

Weil wir von Lychen kommend entgegen der Fließrichtung des Baches unterwegs sind, "schnuppern" wir nur ein wenig bachaufwärts. Bereits dieser kurze Ausflug ist ein großartiges Erlebnis. Wir sind völlig alleine in der unberührten Natur, die geradezu urwaldartig anmutet (siehe Foto). Ein riesiger Kranich lässt sich von uns kaum stören und "hüpft", als wir uns ihm nähern, nur ein wenig in den Wald hinein. Natürlich möchten wir die Natur auch so unberührt lassen wie wir sie dort vorfinden und drehen nach der ersten Biege wieder um. Eins ist aber sicher: Hier kommen wir wieder her.

Übrigens: Unser Tagesausflug ist ein kleiner Abschnitt einer Mehrtagestour, die im sehr schönen und für Wasserwanderer hilfreichen "Seenland Kanu Spezial 2006/2007" ausführlich beschrieben ist.

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